Sonntag, 24. Juli 2011
Dienstag, 12. Februar 2008
IT and Agribusiness in India
Kristine Herkströter, Katja Kanapin, Ritu Gulati
The states which did not benefit much from the green revolution have emerged as new leaders in the field if IT on the world map. Bangalore, better known as the “Silicon Valley” of India with more than 300 software companies like SAP and WIPRO. In
In the area of communication also
Due to these problems faced by the farmers today usage of mobile phones is on an increase. This being the fastest way of communication for the farmers is also not very expensive as compared to computer and is easy to use.
The usage of mobile phones can be seen as a very useful component in agriculture. With the help of it the farmers can be better informed about the present market rates, be in contact with other farmers and also be well informed about the market conditions and newest information’s in area of agricultural developments. Here an eg. on how the usage of mobile phones has helped the fishermen in
Conclusion
It can be concluded, that although
Montag, 11. Februar 2008
Private Haushalte 2020
Der private Haushalt ist in zweierlei Sinne zu betrachten: Einerseits stellt er eine Einheit dar, die mit der Umgebung (andere Haushalte, Unternehmen, Staat) in Interaktion tritt, andererseits ist er aus wirtschaftlicher Sicht als eines der letzten Glieder der Supply Chain zu betrachten. So steigt die Wertschöpfung auf dem Weg der Verarbeitung von Produkten im Rahmen der Supply Chain, bis sie als Ressourcen in die interne Transformation im privaten Haushalt eingehen. Insgesamt darf der Haushalt folglich nicht isoliert betrachtet werden, wenn es um die Effekte der bis 2020 wirkenden Megatrends auf ihn geht.
Zunächst sind bei einer Abschätzung möglicher Entwicklungen Änderungen der Rahmenbedingungen mit zu betrachten. Hier wirken in großem Maße die schon zuvor betrachteten Megatrends der digitalen IT, während auch die Entwicklung von Institutionen eine Rolle spielt und der demographische Wandel von großer Bedeutung ist. So wird sich beispielsweise die Bevölkerungszahl in Deutschland bis 2020 auf weniger als 80 Millionen reduzieren und danach weiterhin einem negativen Trend folgen. Dabei wird es laut Schätzungen des statistischen Bundesamts zu einer Änderung der Haushaltsstruktur kommen, indem die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte um mehr als 10 % ansteigen wird, während größere Haushalte seltener werden.
Als grundlegende Herangehensweise an eine Abschätzung möglicher Entwicklungen können Kontratjew-Zyklen herangezogen werden. Diese so genannten „langen Wellen der Konjunktur“ lassen sich auch auf den Technikbereich übertragen und versprechen ein Andauern der aktuellen Phase zunehmender IT-Verbreitung und -Integration. Zudem werden mit Blick auf den Privathaushalt unter anderem mittels Szenario- und Delphianalysen Prognosen zukünftiger Entwicklungen aufgezeigt. Hier kommt es jedoch meist zu einer Fokussierung auf den Haushalt als Teil seiner Umwelt, während vorgelagerte Bereiche und Verflechtungen mit der Supply Chain außer Acht gelassen werden. So kommt es zu einer Abgrenzung der Hauptfelder Wohnung, Arbeitsplatz, Gesundheitswesen und Mobilität.
Eine breitere Betrachtung lässt die Erwartung zu, dass es zu einer Durchsetzung der Umwelt mit Computer kommen wird („Ubiquitous Computing“), was intelligente Wohnumgebungen impliziert, die in öffentliche Netzwerke eingebettet sind. Dem Haushalt werden Produkte angeboten, die tendenziell einen hohen Verarbeitungsgrad und – idealerweise – auch eine hohe Produktqualität aufweisen.
Hinsichtlich der Anwendung neuer Technologien hat es sich (u. a. im Falle von RFID) gezeigt, dass diese zunächst in der Industrie Verbreitung finden und später auch in den privaten Bereich übergehen. Gründe für diese Verzögerung könnten darin liegen, dass der Haushalt über weniger finanzielle Mittel für eine frühzeitige Übernahme verfügt, nicht so spezialisiert ist, dass eine Technologie sich früh lohnt und dass für die Bildung nötigen Humankapitals ebenfalls Kosten anfallen. Dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis verbessert sich durch den Effekt der sinkenden Durchschnittskosten erst zu einem späteren Zeitpunkt für den Haushalt. Bei Einbezug der Entwicklung zunehmender Berufstätigkeit mehrerer Haushaltsmitglieder könnte ein leichterer Einzug neuer Technologien in den Privathaushalts erwartet werden, da hier schon mehr notwendiges Humankapital vorhanden ist.
Dass durch eine Zunahme der Nutzung von IT im privaten Bereich die soziale Komponente zurückgedrängt wird, kann nicht mit Sicherheit angenommen werden, da diese Technologien nicht immer als Substitut, sondern häufig auch als Komplement wirken (z. B. SMS). Der zusätzliche Nutzen, der dem Haushalt durch neue Technologien entsteht (u. a. Informationsangebot, Zeitersparnis), muss in jedem Falle unter dem Aspekt der Ressourcenknappheit (Aufmerksamkeit, Zeit, finanzielle Mittel) betrachtet werden. Der Entscheidung für oder gegen die Übernahme einer neuen Technologien wird also eine Abwägung des Nutzens und der Kosten vorangehen, wobei nicht nur die direkten Kosten des Produkts, sondern auch seine Benutzerfreundlichkeit (intuitive Bedienbarkeit), Sicherheit und weitere Komponenten eingehen. Damit verbunden sind auch die Charakteristika der Anwender (u. a. Alter, Technikaversion, Vertrautheit mit Technik).
Um wiederum den Verknüpfungspunkt zwischen Haushalt und Supply Chain zu betrachten, sind an dieser Stelle Interaktionen zu erwarten: Nicht nur werden die Hersteller von Produkten einen Einfluss auf den Haushalt ausüben, sondern auch die Haushalte selbst und ihre speziellen Charakteristika werden die Wertschöpfungskette beeinflussen. Beispielsweise die im Rahmen des demografischen Wandels entstehenden Änderungen der Bevölkerungsstruktur ziehen neue Anforderungen an die Industrie nach sich. Hier ist beispielsweise der Bereich der Gemeinschaftsverpflegung in Mensen und Altersheimen zu nennen, sowie Verpackungsgrößen, Logistik, Ladenöffnungszeiten etc. Je mehr Kosumentensouveränität vorausgesetzt wird, desto eher wird hier angenommen, dass die Bedürfnisse der Haushalte die Produktion mit steuern, anstatt in ihren Präferenzen vom Angebot abhängig zu sein.
Montag, 4. Februar 2008
A&E Humankapital und IT
Unter dem Begriff Humankapital wird die durch Ausbildung, Weiterbildung und Erfahrung erworbenen Fähig- und Fertigkeiten sowie das Wissen verstanden, das in Personen gebunden ist. Im Sinne der Produktivität kann es als Maß für die Qualität des Faktors Arbeit verwendet werden. Weiterhin stellt das Humankapital eine wichtige Determinante für die wirtschaftliche Entwicklung einer Volkswirtschaft dar, da mit ihm auch das BIP und Wirtschaftswachstum steigt.
Die Messung von Humankapital ist jedoch kritisch zu betrachten. Ein gängiges Maß stellt die Anzahl der Ausbildungsjahre in einem Land dar, allerdings lässt die Quantität der Bildung nicht automatisch einen Rückschluss auf die Qualität, also das produktive Humankapital, zu. Daher wird versucht, den Wissens- bzw. Bildungsstand beispielsweise durch PISA-Test zu ermitteln. Die Effizienz dieser Methode bleibt jedoch fragwürdig, da das Schulsystem zwar eine bestimmte Art der Humankapitalbildung darstellt, jedoch für den späteren „Marktwert“ bzw. die Jobchancen wenig Aussagekraft besitzt. Wird dennoch der Hochschulabschluss bzw. die Ausbildungsjahre als Indikator für Humankapital angesehen, so kann festgestellt werden, dass Deutschland zwar einen vorderen Platz in der Quantität einnimmt, dass der Anteil der Hochschulabgänger jedoch rückläufig ist, während andere Länder wie beispielsweise. Schweden, Spanien oder Japan einen starken Anstieg verzeichnen können.
Im Hinblick auf diese Tendenzen, stellt sich die Frage, ob der Einsatz von Informationstechnologien die mit der Investitionen verbundenen Kosten senken und dadurch wieder verstärkt Anreiz generieren, in Humankapital zu investieren. Grundsätzlich kann ein steigendes online-Angebot für fachspezifische Informationen sowie Fortbildungen festgestellt werden. Einzig und allein die Qualität der Quellen bleibt zu prüfen, da die Masse an zur Verfügung stehenden Daten enorme Ausmaße annimmt. Weiterhin kann die „Informationsflut“ im Internet dazu führen, dass vieles nicht mehr wahrgenommen wird.
Einhergehend mit dem steigenden Angebot, trägt auch der Strukturwandel der Landwirtschaft zum Bedeutungsanstieg der Informationstechnologien bei. Als Substitut zum persönlichen Kontakt zu anderen Landwirten, können Erfahrungen etc. einfach mittels Blogs, Chats und Foren ausgetauscht werden. Dies senkt vor allem die Transaktionskosten, wenn ansonsten größere Entfernungen zum Informationsaustausch zurückgelegt werden müssten. Doch auch der Einfluss des landwirtschaftlichen Beraters wird weiterhin steigen. Insbesondere im Bereich der Erfahrungswerte, kann er ein großes Spektrum an Informationen und Daten sammeln. Hinsichtlich des knappen Faktors Zeit, ist er wiederum in der Lage, den Landwirt gezielt die gewünschten Informationen bereitzustellen.
Infolge des steigenden Einsatzes von Informationstechnologien im Agrarsektor, nehmen auch die Anforderungen an das Bedienpersonal, z.B. Schlepperfahrer, zu. Dies wiederum erfordert Investitionen in Humankapital, um den richtigen Umgang mit den Technologien gewährleisten zu können. Weiterhin führt der vermehrte Einsatz von Informationstechnologien zur Freisetzung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte, bzw. bewirkt eine Verlagerung des Humankapitals in den vorgelagerten Bereich, da ein höherer Bedarf an Informationen und Daten für die Verwendung von Precision Agriculture etc. besteht.
Auf lange Sicht stellt sich jedoch die Frage, ob Informationstechnologien das menschliche Gehirn gänzlich ersetzen (Substitut) oder ob es lediglich als Komplement fungieren könnte. Grundsätzlich können folgende Vorteile bzw. Stärken der einzelnen Systeme festgehalten werden:
Tabelle 1: menschliches Gehirn vs. IT
Vorteil | Vorteile IT |
Strukturerkennung | Modelle, Simulationen |
Schlussfolgerung | Gedächtnis, Datenspeicherung |
Erfahrungswissen (Daumenregel) | Reaktion |
Urteilskraft, Intuition, Kreativität | Kapazität |
Quelle: eigene Darstellung
Die Tabelle verdeutlicht die Stärken von Informationstechniken im Bereich Analyse sowie Kapazität. Das Einbringen von Intuition und Erfahrungen sowie Strukturerkennung und Schlussfolgerung zeigt sich jedoch als deutlicher Vorteil des menschlichen Gehirns. Es lässt sich daher sagen, dass der Landwirt die Informationstechnologien dort einsetzen sollte, wo sie ihm Erleichterung verschaffen, weil sie effizienter sind. Die freigewordenen Kapazitäten können wiederum genutzt werden, um Humankapital zu bilden.
Die folgende Abbildung verdeutlicht noch einmal das Zusammenspiel von Informationstechnologien und dem menschlichen Gehirn in der Landwirtschaft:
Abbildung 1: Zusammenspiel menschliches Gehirn und IT in der Landwirtschaft
Quelle: eigene Darstellung
Der landwirtschaftliche Unternehmer gibt Informationen und hält Rücksprachen mit dem Schlepperfahrer. Der wiederum speist den Bürocomputer mit den benötigten Daten und bedient den Bordcomputer. Die Sensoren liefern dem Bord- bzw. Bürocomputer Messdaten aus dem Feld und steuern so die Bewirtschaftung mit. Weiterhin stellen die Sensoren ein Substitut zum Schlepperfahrer dar, da sie präzise genau Werte ermitteln. Der Bordcomputer, als Komplement zum Landwirtschaftlichen Unternehmer, übernimmt wichtige Analysefunktionen und steht in Verbindungen mit ihm, falls der Schlepperfahrer nicht ausreichende Qualifikationen besitzt. Informationen entnimmt der landwirtschaftliche Unternehmer z.B. aus dem Internet oder von seinem Berater. Weiterhin liefert das Internet bzw. die Kopplung mit Informationstechnologien die notwendigen Daten an den Büro-/Bordcomputer um das Precision Farming gewährleisten zu können.
Im Hinblick auf den fortschreitenden des Strukturwandels, wird der „gute Landwirt“ Informationstechnologien nutzen können, um mehr Fläche zu bewirtschaften. Insbesondere die Aufgabe des Monitorings gewinnt auf großen Betrieben mit Lohnarbeitskräften an Bedeutung. Der landwirtschaftliche Unternehmer ist in der Lage, Informationstechniken zur Qualitätsprüfung der Arbeitskräfte einzusetzen. So können beispielsweise Schlepperfahrer in der Ukraine von Deutschland aus mittels Informationstechnologien kontrolliert werden.
Mittwoch, 30. Januar 2008
A&E Forschung 2020
Annika Hartleben, Corinna Müller
Bis zum Jahr 2020 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich auf 7,7 Mrd. Menschen anwachsen (United Nations Population Division). Dementsprechend wird sich der Nahrungsmittelbedarf in den kommenden Jahren stark erhöhen. Vor allem in den Entwicklungsländern wird es zu einem Anstieg der Lebensmittelnachfrage kommen. Diese erfolgt jedoch nicht ausschließlich durch die wachsende Bevölkerungszahl, sondern bedingt sich weiterhin durch steigende Einkommen, die es den Leuten ermöglichen, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu konsumieren. Der steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln stehen allerdings immer weniger Ackerland und Weideflächen zur Verfügung, sodass ein Produktionszuwachs hauptsächlich über Steigerung der Erträge erzielt werden muss.
Hierzu kann die Agrarforschung einen wichtigen Beitrag leisten, beispielsweise durch Genomforschung in der Pflanzenzüchtung. Dabei geht es in erster Linie darum, Erträge und Qualität noch weiter zu steigern und Resistenzeigenschaften zu verbessern, u.a. gegenüber Hitze, Trockenheit und Pathogenen. Gerade die ersten beiden Eigenschaften werden im Zuge einer prognostizierten Erderwärmung besonders in Afrika weiter an Bedeutung gewinnen, wo mit noch stärkeren Dürren zu rechnen ist. Ein Beispiel für die Pflanzengenomforschung ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützte Projekt GABI (Genomanalyse im biologischen System Pflanze), in dem acht Pflanzengenome mit Modellcharakter untersucht werden und die Ergebnisse später auf andere Pflanzen übertragen werden können.
Ein weiteres Forschungsfeld ist der Bereich der Bioenergie, da der Energiebedarf steigt, fossile Energien aber immer knapper werden. Durch Biotreibstoffe können die zum Klimawandel beitragenden CO2 Emissionen gesenkt werden. In diesem Bereich wird jedoch um die knappe landwirtschaftliche Nutzfläche konkurriert, da sie einerseits zur Nahrungsmittelsicherung und anderseits zum Anbau von Energiepflanzen verwendet werden kann.
Auf internationaler Ebene gehört die Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) zu den großen Forschungsinstitutionen. Sie ist ein Bündnis von Staaten, internationalen und regionalen Organisationen sowie von privaten Stiftungen. Ihre öffentliche Forschung wird nicht zu kommerziellen Zwecken genutzt und darüber hinaus einzig durch die Mitgliedsländer finanziert. Die CGIAR unterstützt weltweit 15 Agrarforschungszentren, u.a. International Food Policy Research Institute (IFPRI). welches mit seinem Projekt "Vision 2020" eine nachhaltige weltweite Ernährungssicherung anstrebt.
Des Weiteren tragen die Informationstechnologien einen entscheidenden Beitrag zur Agrarforschung bei, da sie die Schnittstelle zwischen biologischen Systemen und technischen Prozessen darstellen. Die folgenden Punkte geben die wichtigsten Funktionen der Informationstechnologien in der Agrarforschung wieder:
1) Datenerfassung (z.B. mit Hilfe von Sensoren)
2) Datenspeicherung
3) Datendarstellung z.B. in Form von Graphiken und Animationen
4) Datenverwaltung (Analyse, Simulation)
5) Kommunikation (Internet, Online- Zeitschriften)
6) Metaforschung
Durch Informationstechnologien können vorhandene Informationen besser ausgenutzt werden, beispielsweise können Forschungszentren weltweit miteinander kommunizieren via Internet, Telefon u.a. und können zusätzlich die empfangenen Informationen, in ihre Forschungen einfließen lassen, was wiederum zur Einsparung von Zeit und Geld führen kann.
Wenn es nicht zu einer direkten Kommunikation zwischen den Forschern kommt bzw. kommen kann, haben diese auch die Möglichkeit, sich Informationen aus dem Internet zu beschaffen, wobei hier nicht immer eine hohe Qualität gewährleistet ist. Problematisch ist dies vor dem Hintergrund, dass nicht grundsätzlich nachvollzogen werden kann, welcher Autor den jeweiligen Artikel verfasst hat. Als ein Indikator für die Qualität kann die Zitierrate herangezogen werden. Es ist davon auszugehen, dass ein Artikel dann zitiert wird, wenn er von Lesern als gut befunden wird
Mittwoch, 23. Januar 2008
Internationaler Handel mit Lebensmitteln 2020
Annika Hartleben und Corina Müller
Das weltweit steigende Handelsvolumen im Bereich Lebensmittel (2000: 295 Mio.$, 2005: 465 Mio.$) lässt sich auf verschiedene Ursachen zurückführen. Hauptgründe liegen vor allem im Wandel der Entwicklungsländer, die bedingt durch den wirtschaftlichen Fortschritt, auch westliche Essgewohnheiten übernehmen. Besonders im asiatischen Raum nimmt die Nachfrage nach Fleisch und Milch stetig zu. Dieser Trend wird voraussichtlich anhalten, denn der Anstieg der Weltbevölkerung auf ca. 7,7 Mrd. Menschen bis zum Jahr 2020 wird hauptsächlich durch die Entwicklungsländer bedingt sein.
Anhand eines Baseline Prognosemodells (IMPACT) des International Food Policy Research Institutes, können unter Einbeziehung verschiedener Variablen (Regionen, Rohstoffgruppen, konstruierter Wettbewerbsmarkt etc.) folgende Szenarien für 2020 abgeleitet werden: Die Getreidenachfrage steigt mit 47% (557 Mio. t) in den Entwicklungsländern an. Einen Großteil des Anstiegs kann vor allem Asien verzeichnet werden (52 %), davon nehmen China und Indien über die Hälfte der Menge ein. Ebenso erfolgt der bedeutendste Anstieg bei Fleisch und Futtergetreide in den Entwicklungsländern. Vor allem in Ostasien, insbesondere in China, wird sich die nachgefragte Menge bis 2020 auf ca. 110 Mio.t Fleisch und 240 Mio.t Futtergetreide verdoppeln. Weitere bedeutende Anstiege lassen sich im Lateinamerikanischen Raum sowie in Nordafrika/Westasien beobachten.
Der internationale Handel mit Lebensmitteln verlagert sich zunehmend auf elektronische Marktplätze. Die weltweite Verbreitung und Nutzung des e-trades führt zur Senkung der Transaktionskosten, wenn die entsprechenden Voraussetzungen, e-readiness, e-trade-strategy und e-competence, dafür erfüllt sind. Bedeutende Einsparungen werden unter anderem durch die erleichterte Kommunikation, via Internet, und durch die Senkung des Verwaltungsaufwands erreicht, da Daten elektronisch übermittelt und bearbeitet werden können. Weiterhin führen Rationalisierungen im Bereich Liefer- und Transportketten zur Einsparung von Transaktionskosten, da Abläufe optimiert werden können. Des Weiteren wird insbesondere auch kleinen Unternehmen und Unternehmen aus Entwicklungsländern die Platzierung im internationalen Markt mithilfe des e-trades ermöglicht. Die Barrieren am internationalen Handel teilzunehmen sind deutlich geringer und vor allem das Auffinden von geeigneten Partnern wird erleichtert. Beispielsweise können deutsche und ausländische Unternehmen auf der Homepage des e-trade centers Produkte und Dienstleistungen anbieten bzw. nachfragen und daraufhin langfristige Geschäftbeziehungen aufbauen.
Die Voraussetzungen des internationalen Handels werden voraussichtlich mit steigendem Qualitätsbewusstsein der Verbraucher zunehmen. Die Rückverfolgbarkeit der Produkte und Informationen zur Lebensmittelsicherung, wie beispielsweise HACCP, gewinnen daher stetig an Bedeutung. Insbesondere bei homogenen Gütern, deren optischer Eindruck keinen Rückschluss auf die Qualität zulässt, stehen de Vertrauenseigenschaften im Fokus. Daher nehmen die Anforderungen an Informationen mit der Anzahl an Substituten zu, da der Verbraucher stets das Produkt mit der höchsten Transparenz wählen wird. Langfristig können jedoch zuviel geforderte Mengen an Daten und Informationen wiederum zu tarifären Handelshemmnissen führen und Länder mit geringeren Mitteln den Zugang zum Markt verschließen.
Lebensmittelskandale stellen einen weiteren Faktor dar, der den Informationsbedarf erhöht und Verbraucher aktiv nach Qualitätsmerkmalen suchen lässt. Skandale „geringen“ Ausmaßes zeigen sich bereits als Folge von Grenzwertüberschreitungen, z.B. bei Höchstwerten für Pestizidrückstände auf Weintrauben. Einen wichtigen Bestandteil des internationalen Lebensmittelhandels stellen daher definierte Standards und die Einhaltung von Qualitätsprüfungen dar, die durch den Einsatz spezieller Messgeräte garantiert werden. Das kann wiederum ein Hemmnis für Entwicklungsländer und kleine Unternehmen bedeuten, wenn die technische Ausstattung bzw. das notwendige Kapital zur Qualitätsprüfung nicht vorhanden ist.
Die steigende Fleisch- und Getreidenachfrage bis 2020 könnte mit Preissteigerungen einhergehen, da die Kapazitäten der westlichen Länder relativ begrenzt sind. Im Gegenzug dazu würde ein Preisanstieg wiederum einen Produktionsanreiz bewirken. Unter Berücksichtigung der Entwicklungsländer lässt sich jedoch noch ein großes Potential im Bereich Fleisch- und Getreideproduktion vermuten. Wenn die vorhandenen Kapazitäten den Umständen entsprechend gut genutzt werden würden, wären noch große Mengensteigerungen ohne erhebliche Preisanstiege zu erwarten: man geht sogar von eher sinkenden Preisen aus. Die Bedeutung des Lebensmittelhandels zeigt sich wiederum in der Bereitstellung der benötigten Waren am richtigen Ort, wobei der e-trade die Erstellung optimaler Lieferströme umsetzen kann.
Dienstag, 8. Januar 2008
Der Landwirtschaftliche Betrieb in Europa 2020
Geesa Theessen und Kerstin Urban
Aus den Veränderungen der Rahmenbedingungen der Landwirtschaft ergeben sich neue Anforderungen, aus denen die zukünftige Entwicklung und Verbreitung von IT in der Landwirtschaft abgeleitet werden kann.
In Bezug auf die Veränderung der Rahmenbedingungen der Landwirtschaft in Europa veröffentlichte die europäische Kommission im Jahr 2006 eine Szenarioanalyse „Scenar 2020“, in der 3 verschiedene Szenarien kreiert wurden (Baseline Scenario, Regionalisation Scenario, Liberalisation Scenario). Im 1. Szenarium wird angenommen, dass es zu keiner Richtungsänderung in der Europapolitik kommen wird. Bei den beiden anderen Szenarien hingegen wird von einer Regionalisierungs- bzw. von einer Liberalisierungspolitik ausgegangen. Die Einflussfaktoren lassen sich unterteilen in die politische Einflussnahme (Landwirtschaftspolitik, Umweltpolitik, WTO) und die Veränderung der sozialen Umwelt (Bevölkerungswachstum, Wirtschaftsentwicklung, Verbraucherpräferenzen, Umweltbedingungen). Laut der europäischen Kommission werden die Bevölkerungszahlen in der EU weitestgehend konstant bleiben. In den anderen Bereichen der sozialen Umwelt werden die Trends der vergangen Jahre weiter anhalten. Im Bereich der Verbraucherpräferenzen bedeutet dies, dass die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten und mehr Sicherheit weiter steigen wird, auch der Bedarf an ökologisch produzierten Produkten steigt weiter.
Aus der gestiegenen Nachfrage nach Sicherheit bei Nahrungsmitteln und zahlreichen Erlassen der europäischen Kommission zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln ergibt sich ein höherer Bedarf an Informationen aus der Produktionskette. Gerade im Bereich der Bioprodukte ist es notwendig, dass auch Informationen der Produktion und der Verarbeitung mitgeliefert werden, um so das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Damit die notwendigen Informationen mitgeliefert werden können ist eine kontinuierliche und detaillierte Datenerfassung vom Produzenten bis zum Verbraucher erforderlich. Da für jedes einzelne Tier genaue Daten vorliegen sollen, steigt die Menge an Informationen enorm. Dies erfordert eine automatische Datenerfassung mit Hilfe von Sensortechnik und Bilderkennung.
Auf der Prozessebene erfordert die zunehmende Betriebsgröße eine Automatisierung der Produktionsabläufe, um dem einzelnen Landwirt zu entlasten.
Um dem bestehenden Preisdruck standzuhalten, muss kostengünstig und effizient produziert werden. Folglich muss auf der Betriebsebene die die Verwendung der vorhandenen Inputfaktoren effizient geplant werden, was eine neue Herausforderung für das Management darstellt, dass mit Hilfe geeigneter Software unterstützt werden könnte.
Weit verbreitet sind heute bereits die Einzeltieridentifikation, Ackerschlagkarteien und mobile Agrarcomputer, auch das Internet wird zunehmend zur Informationsbeschaffung und im Bereich E-Government genutzt. Auch wurde bereits viel entwickelt im Bereich der automatischen Datenerfassung (bspw. OptiSort), der Automatisierung von Produktionsabläufen (bspw. Melkroboter) und auch Software zur Unterstützung des Managements (MIS) wurde bereits viel entwickelt (Precision Farming), allerdings ist der Verbreitungsgrad gering.
Was noch fehlt ist eine Vernetzung der Systeme, so dass ein Datenaustausch zwischen den einzelnen Systemen möglich ist, beispielsweise zwischen der automatischen Datenerfassung und den automatisierten Produktionsabläufen. Um dies zu ermögliche, muss weiter an einem einheitlichen Datenformat gearbeitet werden, so dass ein reibungsloser Datenfluss bis hin zur Ernährungsindustrie statt finden kann. und das einheitliche Datenformat, damit der Informationsfluss zwischen den Systemen funktioniert und das vom Landwirt bis zu Lebensmittelindustrie.
Gerade die nicht vorhandene Kompatibilität der Systeme stellt einen hemmenden Faktor bei der Verbreitung der IT in der Landwirtschaft dar. Die Anschaffung einzelner Systeme, die nicht kompatibel sind, stellt keinen großen Vorteil dar. Hinzukommt, dass viel Zeit in das Erlernen der Technik investiert werden muss. Eingebettete Technologien und Surface Computing werden hier in Zukunft Abhilfe schaffen. Eine weitere hemmende soziale Institution ist der Familienbetrieb, der verhindert, dass hochqualifizierte Arbeitskräfte eingestellt werden, die den Einzug neuer IT fördern würden. Denkbar wäre es allerdings, dass durch den Einzug von IT, beispielsweise automatischer Datenerfassung, das Vertrauen in Kooperationspartner steigt, da die asymmetrische Information reduziert wird. Dadurch könnten neue Kooperationen zwischen den Landwirten gefördert werden, was zu einem schnelleren Einzug neuer Technik führen könnte.
| Prozess IT | IT + Person | Vernetzte IT |
Prozess- ebene | Bsp.: Fütterungs- Eingebettete Technologien | GPS gesteuerte Fahrzeuge Surface Computing | Steigende Vernetzung |
Betriebs- ebene | Eingebettete Technologien | MIS Surface Computing | Steigende Vernetzung |
Anbieter- kette | Eingebettete Technologien | Surface Computing | Steigende Vernetzung RFID Chips |
Staat | | | E-Government |
Abb.1 Bestehende Systeme in den einzelnen Bereichen und fördernde Faktoren