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Agrar- und Ernährungswiss. Fakultät | Institut für Agrarökonomie
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Abteilung Innovation und Information

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Szenarioanalyse

Ritu Gulati, Kristine Herkströter und Katja Kanapin

Die Szenarioanalyse hat ihren Ursprung im militärischen Bereich. Um die kriegerischen Fähigkeiten im Ernstfall zu trainieren, haben Militärspezialisten Szenarien möglicher Kriegskonstellationen entworfen und Erfolgsaussichten eventueller Strategien ermittelt.

Im unternehmerischen Bereich setzte sich die Szenarioanalyse erst in den 70er Jahren durch. Ausschlaggebend war dabei die Ölkrise im Jahr 1973.

In diesem Zusammenhang sind Szenarien weder Prognosen, noch Prophezeiungen, die auf der Gabe von Propheten beruhen. Bei Szenarien handelt es sich um ausformulierte, hypothetische Zukunftsbilder sozio-ökonomischer Problemfelder. Diese berücksichtigen möglichst viele alternative Entwicklungsmöglichkeiten und werden systematisch entwickelt. Ihre Entstehung ist für andere nachvollziehbar. Diese Szenarien enthalten sowohl qualitative als auch quantitative Aussagen über Zukünfte und dienen der Orientierung sowie der Entscheidungsvorbereitung.

Die Szenarioanalyse an sich ist ein Planungsinstrument. Mit diesem sollen zukünftige Entwicklungen aufgezeigt werden. Drei Grundtypen von Szenarien können dabei entwickelt werden. Dabei handelt es sich um das positive Extrem-Szenario. Dieses modelliert die bestmögliche künftige Entwicklung und beschreibt dabei einen positiv bewerteten Zukunftszustand, dessen tatsächliche Realisierung unwahrscheinlich aber niemals unmöglich sein darf.

Das negative Extrem-Szenario stellt den zweiten Grundtyp dar. Mit diesem soll die schlechtmöglichste Zukunftssituation modelliert werden. Es handelt sich dabei um einen negativ bewerteten Extremzustand. Für diesen gilt, dass er unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich sein darf.

Bei dem dritten Grundtypen handelt es sich um das so genannte Trendszenario. Dieser Typ schreibt die heutige, aktuelle Situation in die Zukunft fort. Die Zukunft, die so modelliert wird könnte man auch „verlängerte“ Gegenwart nennen.

Mit dem Szenario-Trichter können die Grundtypen dargestellt werden. Die Schnittfläche des Trichters am Bezugshorizont (beispielsweise das Jahr 2020) beinhaltet alle möglichen Entwicklungen. Darin enthalten sind zum einen der Trend, das positive sowie das negative Extrem-Szenario. Der Weg von der Gegenwart bis zum erreichten Szenario läuft nicht linear, sondern ist durch Störereignisse geprägt. Die folgende Abbildung zeigt den Szenariotrichter. Bei kurzfristiger Zukunft spricht von fünf bis zehn Jahren, mittelfristige Zukunft elf bis zwanzig Jahre und langfristige Zukunft ab 20 Jahre.

(http://lehrerfortbildung-bw.de/kompetenzen/projektkompetenz/
methoden_a_z/szenario/startseite/image002.gif)

Die Szenarioanalyse hat als Zielsetzung die Sammlung und Strukturierung von Informationen bezüglich einer Problemstellung. Ebenso soll die zeitliche Entwicklung wichtiger Einflussgrößen aufgespürt und ihre Auswirkungen auf interessante Szenarien untersucht werden. Das alles dient der besseren Einschätzung von Chancen und Risiken.

Um zum Ziel zu gelangen, unterteilt man die Szenarioanalyse häufig in vier Schritte.

1. Analyse: Dabei findet die Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes statt, also die Festlegung und Strukturierung des konkreten Bereichs der Szenario-Analyse.

2. Projektion: Im zweiten Schritt werden Messgrößen zur Beschreibung festgelegt. Ebenso werden Trends für diese Indikatoren ermittelt. Störgrößen werden mit einbezogen. Aus den Trends und den Störgrößen kann man verschiedene Szenarien als Entwicklungsoptionen erstellen.

3. Auswertung: In diesem Schritt ergeben sich mehrere alternative Zukunftsmöglichkeiten. Diese Rohszenarien werden so aufbereitet, dass sie von der zuvor identifizierten Zielgruppe verstanden werden.

4. Bei dem letzten Schritt handelt es sich um die Verwirklichung: Es wird sich für ein Szenario mit dem dazugehörigen Pfad entschieden. Berücksichtigt werden die gewonnenen Erkenntnisse.

Szenarien lassen sich zudem nach unterschiedlichen Aktions- und Verantwortungsbereichen abgrenzen.

- Unternehmensszenarien: Durch Szenarien erkennen Unternehmen u. a. welche Indikatoren kritisch sind.

- Energieszenarien: Bei den Energieszenarien steht vor allem eine Frage im Vordergrund: Wie lange reicht der heute bekannte Vorrat einer nicht erneuerbaren Ressource unter verschiedenen Nebenbedingungen.

- Branchenszenarien: Das relevante Wissen über Märkte, Branchen und Umweltfaktoren ist in der Regel im Unternehmen vorhanden. Hier kommt es darauf an herauszufinden, auf welche zukünftigen Formen sich eine ausgewählte Branche vorbereiten.

- Weltszenarien: In der aktuellen Diskussion von Weltszenarien wird zur Zeit häufig die Frage gestellt: Welche Einflussfaktoren wirken wie auf das Weltklima?

Man sieht, dass sich diese Methode nicht nur auf Unternehmensszenarien beschränken lässt.

Auch allgemein zukünftige Entwicklungen, wie die Weltszenarien oder Energieszenarien lassen sich ermitteln.

Fazit:

Die Methode zeigt sowohl Vor- als auch Nachteile. Dafür spricht, dass der Hintergrund der Entscheidungsverantwortlichen erweitert wird. Ebenso ist diese Methode, wie vorher schon beschrieben, vielseitig einsetzbar. Die Methode zeigt nicht nur die „Zukunft“, sondern auch einen möglichen Weg dorthin.

Jedoch ist diese Methode mit einem hohen Aufwand verbunden und zudem sind wenig quantitative Aussagen möglich.

Aufgrund der Komplexität können aber auch Fehler auftreten. Obwohl Störvariablen berücksichtigt werden ist diese Methode vor exogenen Schocks, wie z.B. der 11. September oder Weltkrieg, nicht „sicher“.

Globalisierung im Agribusiness

Katja Kanapin, Ritu Gulati, Kristine Herkströter

Globalisierung ist heute ein viel verwendetes Schlagwort und löst verschiedene Reaktionen aus. Einerseits werden mit diesem Begriff Erwartungen verbunden, was weltweiten Wohlstand und Fortschritt angeht. Andererseits löst es Angst aus, besonders vor Arbeitslosigkeit und Sozialabbau, vor Umweltzerstörung und einer Welteinheitskultur.

Was ist eigentlich Agribusiness?

„Agribusiness oder auch Agrobusiness bezeichnet als Anglizismus (aus dem englischen „agriculture“ und „business“) neben der Landwirtschaft auch die vor- und nachgelagerten wirtschaftlichen Aktivitäten. Gemeinsam bilden sie eine Wertschöpfungskette.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/agribusiness, Stand: 01.12.07)

„Agribusiness umfasst den Agrarsektor sowie alle vor- und nachgelagerten Industrie- und Dienstleistungsbereiche.“ (http://agrar.uni-hohenheim.de, Stand: 01.12.07)

Diese Definitionen geben wieder, was Globalisierung ist.

„Unter Globalisierung versteht man den Prozess der zunehmenden internationalen Verflechtungen in allen Bereichen (Wirtschaft, Kultur, Umwelt, Kommunikation, etc.). Diese Intensivierung geschieht auf der Ebene von Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/globalisierung, Stand 01.12.07)

„Unter Globalisierung wird die Veränderung der Weltwirtschaft verstanden, die zu mehr länderübergreifenden Transaktionen führt. Auch im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich findet eine Globalisierung statt.“ (http://www.globalisierung-info.de/definition.html, Stand 01.12.07)

Mehrere Ursachen führen zur Globalisierung.

  1. Technischer Fortschritt hat die Transport- und Kommunikationskosten deutlich reduziert.
  2. Fortschritte bei der Liberalisierung des internationalen Güter- und Dienstleistungs-austauschs durch Gatt-Runden und Handelsvereinbarungen. So sind Industriezölle auf unter 10 Prozent gesenkt worden. Weltweit hat man Finanzmarktregelungen abgebaut, so dass sich Wechselkurse und Zinsen heute stärker marktorientiert entwickeln können als früher. Technische Fortschritte haben in Verbindung mit der Liberalisierung die Möglichkeit für Unternehmen geschaffen verstärkt auf internationalen Märkten zu agieren.
  3. Ebenso tragen Politische Ereignisse dazu bei. Der Wegfall des Ostblocks ermöglichte wirtschaftliche Tätigkeiten mit den osteuropäischen Ländern.

Globalisierung führt zu weit reichenden Veränderungen in der Weltwirtschaft. Märkte wachsen zusammen und werden größer.

Folgen treten in verschiedenen Bereichen auf. Durch die Globalisierung ist der Arbeitsmarkt nicht mehr regional, sondern global begrenzt. Die Folge ist eine enorme Steigerung des Arbeitsangebots. Der Faktor Arbeit ist in vielen Bereichen der Welt günstiger als in Westeuropa. (à Billiglohnländer)

Auf dem Gütermarkt führt Globalisierung zu einem größeren Angebot und zu niedrigeren Preisen. Oft können Firmen in den Industrieländern dem Druck nicht mehr standhalten und müssen ihr Handeln anpassen und wandern in Billiglohnländern ab.

Die Gefahr für die Umwelt geht mit dem Wachstum der Weltwirtschaft einher. Schwellenländer ist die Notwendigkeit von Umweltschutz noch unbekannt, bzw. ordnen diesem eine untergeordnete Bedeutung zu.

Die Globalisierung hat auch den Agrarbereich erreicht. Besonders bei verarbeiteten Lebensmitteln. Produktdifferenzierung, sinkende Durchschnittskosten der Produktion und der Wunsch der unvollkommenen Konkurrenz führen dazu. Unternehmen haben die Möglichkeit in andere Länder zu investieren, geringere Transport- und Kommunikationskosten machen dies kostengünstig. Zudem ist die Nachfrage von Seiten der Verbraucher, beispielsweise für Kaffee, frisches Obst, Gemüse und andere Produkte zu jeder Zeit, vorhanden.

Im Bereich der Seefracht sanken die Kosten um 65%. Auch die Kosten für den Lufttransport verringerten sich deutlich. Ebenso fielen die Kosten für Telekommunikation drastisch. Kommunikation war 2005 so günstig wie noch nie zuvor.

Diese Ersparnisse begünstigen Unternehmen und ermöglichen auch eine einfache und kostengünstige „(Zusammen-)Arbeit“ mit dem, bzw. im Ausland.

Im Bereich der Nutzung von Computern und entsprechender Software lässt sich feststellen, dass fast alle Ausbildungsbetriebe in Baden-Württemberg bereits mit einem Computer, 70% davon schon länger als 10 Jahre, ausgestattet sind. 60% der Betriebe besitzen sogar mehrere Computer. Auch die Tabellenkalkulation findet eine hohe Anwendung. Grafikprogramme sowie Datenbanken spielen im Vergleich dazu eine eher untergeordnete Rolle.

Betrachtet man die Internetnutzung stellt man fest, dass dieses hauptsächlich für die Internetversorgung sowie für die Kommunikation verwendet wird. Auch die Internetnutzung für die Geschäftsabwicklung spielt mit 70% der Betriebe eine große Rolle.

Das Ausmaß der Globalisierung lässt sich an der Bedeutung von Direktinvestitionen und Handel erkennen.

Die Globalisierung bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.

Die Globalisierung bietet die Möglichkeit internationalen Handel zu betreiben. Länder und Regionen haben jetzt bessere Möglichkeiten, ihre Produkte abzusetzen und die Entwicklung der Wirtschaft zu fördern. Dies mehrt den Wohlstand. Für den Verbraucher gibt es auch ganz persönliche, greifbare Vorteile: Man kann das ganze Jahr frisches Obst kaufen, es gibt Kaffee und Tee. Die Welt ist aufgrund des Flugverkehrs zusammengerückt und es besteht die Möglichkeit die Welt zu bereisen oder überall in der Welt, aufgrund der Kommunikations-technologie zu telefonieren oder andere Techniken zu verwenden.

Jedoch hat die Globalisierung auch seine Schattenseite. Globalisierung überfordert die Anpassungsfähigkeit vieler Menschen. Arbeitnehmer und auch Unternehmer schaffen es nicht immer sich nicht anzupassen, bzw. ist ihnen das nur schwer möglich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei Globalisierung um einen Prozess und nicht um einen Zustand handelt, der durch mehrere Faktoren begünstigt wird.

Auch der Agrarbereich ist davon betroffen. Technisierung der Betriebe, geringere Zölle und anderes. Die Globalisierung bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Es ist ein Prozess, der weiterhin anhalten wird.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Megatrends der digitalen IT

Geesa Theessen und Kerstin Urban

Megatrends werden dem Zukunftsforscher John Naisbitt nach durch eine bis zu Jahrzehnte lang anhaltende Wirkung und eine nachhaltige Beeinflussung ganzer Kulturen charakterisiert. Bei der Suche nach Trends im Bereich der digitalen Informationstechnik (IT) werden im allgemeinen die Entwicklungen von Hard- und Software betrachtet, die für die Informations- und Datenverarbeitung benötigt werden. Hier geht es nur um digitale IT, da analoge IT zwar denkbar, jedoch nicht für Trends im betrachteten Zeithorizont relevant ist.

Zahlreiche selbst ernannte Visionäre verbreiten über unterschiedliche Medien (z. B. Bücher, Zeitschriften, Web, TV) Prognosen für IT-Megatrends. Zweifelhaft ist jedoch die individuelle Qualifikation und Glaubwürdigkeit dieser Personen. Trotzdem können Einzelne als gute Informationsquellen herangezogen werden, die sich durch qualifizierte Beiträge und wissenschaftlich fundierte Arbeit hervorgetan haben. Ein Beispiel dafür ist Ray Kurzweil, der als einer der bedeutendsten Visionäre im Bereich künstlicher Intelligenz auch mit der amerikanischen „National Medal of Technology“ ausgezeichnet wurde. Er sieht das Eintreten „Technologischer Singularität“ voraus, in dessen Zuge die geistige Kapazität des Menschen nicht mehr mit dem technischen Fortschritt mithalten können werde.

Es haben sich bei der Recherche einige Megatrends herauskristallisiert, die laut Expertenmeinungen im Bereich der IT anhalten werden. Zum einen ist die grundsätzliche Miniaturisierung und Leistungssteigerung zu nennen. So soll „Moore’s Law“ noch weitere 10 bis 20 Jahre gelten, da durch den Übergang von der Mikro- zur Nanotechnologie eine neue S-Kurve und damit neues Potential erreicht werden. Weiterhin steigt die Verwendung eingebetteter Technologien, die vom Nutzer nicht also solche, sondern nur bei Entfaltung ihres Nutzens wahrgenommen werden (z. B. Airbag in der Kleidung, selbst abblendender Spiegel im Auto). Hier ist eine ausgereifte Sensor- und Aktortechnik unentbehrlich, was auch mit dem Trend einer starken Entwicklung leistungsfähiger, flexibler Software einhergeht. Letztere sollte mit der Hardware-Entwicklung einhergehen, um nicht zum begrenzenden Faktor zu werden. Der Trend zur Entwicklung von Multitouch Devices (z. B. Microsoft Surface Computing, Apple iPhone) ist ebenfalls abhängig von fortgeschrittener Software, um die gewünschte Benutzerfreundlichkeit leisten zu können. Weiterhin fortsetzen wird sich auch der Trend zunehmender Vernetzung: Während der Prozentsatz derer in Deutschland, die das Internet nutzen, innerhalb der letzten 10 Jahre von 7 auf mehr etwa 75 % stieg, soll noch eine Rate von nahe 100 % erreicht werden. Dabei steigt die Zahl der Breitbandanschlüsse und es besteht die Tendenz zum „Evernet“ (anytime, anywhere, wireless).

Dabei kommen bei der Nutzung des Internet zunehmend multimediale Anwendungen zum Einsatz und Inhalte können dezentral von allen Nutzern gestaltet werden (Web 2.0). Schließlich bleibt auch die Globalisierung als Trend erhalten, indem sie nicht nur selbst abhängt von IT, sondern umgekehrt auch zahlreiche Ländern einen wesentlichen Beitrag zu IT-Innovationen leisten. Dabei sind soziale Netzwerke eine Erscheinung dieses Trends (z. B. facebook.com, studivz.net etc.). Gerade Unternehmen können aus Investitionen im IT-Bereich Vorteile ziehen, z. B. im Supply Chain Management.

Zusammenfassend können eine vorrangige Bedeutung der Entwicklung von Software und Netzen, sowie eine tendenziell steigende Akzeptanz dieser neuen Technologien durch die Bevölkerung erwartet werden. Oft wird infrage gestellt, ob die Nutzer in der Lage sind, die Potentiale auszuschöpfen. Allerdings ist dies nicht unbedingt notwendig, da nur die speziellen Anforderungen möglichst vieler Personen erfüllt werden sollen. Dabei kann die Komplexität der Technik hinter einer durchdachten Benutzeroberfläche verborgen bleiben. Neue Techniken stellen nun eine Unvermeidbarkeit dar, wobei die Einarbeitungszeit, die der Mensch benötigt, bald der die Verbreitungsgeschwindigkeit hemmende Faktor sein könnte.

Wie viele Mitglieder der Gesellschaft an der Nutzung neuer Techniken teilhaben, hängt sowohl vom Alter, den persönlichen Fähigkeiten und den finanziellen Möglichkeiten ab, als auch von der Bedeutung von Technik in der betrachteten Kultur. Während IT in Indien z. B. besonders unter Statusaspekten bewertet wird, führt sie an anderer Stelle dazu, dass Spezialisierungsvorteile aufgehoben werden. In der Dienstleistungsgesellschaft werden in diesem Zuge paradoxer Weise viele Dienstleistungen wieder von jedem selbst ausgeführt.

Bei fortschreitender technologischer Entwicklung wird – vor allem in einer diesbezüglich eher risikoaversen Bevölkerung, wie in Deutschland – oft die Kontrollierbarkeit der Technik in Zukunft angezweifelt. Dabei geht es nicht nur um die Vorstellung künstlicher Intelligenzen, die eigenständig wird, sondern zunächst auch technische Funktionalitäten, die nicht andauernd von Menschen überwacht werden (z. B. U-Bahnen ohne Fahrer), sowie auch um Sicherheit und Datenschutz. Die Entwicklung des Internet zeigt dabei, dass hier beispielsweise die Nutzung des Netzes und die Gestaltung der Inhalte nicht kontrolliert werden können (und auch nicht sollen).

In jedem Fall müssen bei der Adoption neuer Techniken Chancen und Risiken gegeneinander abgewägt werden, um die Potentiale der herausgearbeiteten Megatrends nutzen zu können, ohne sich komplett auf technische Lösungen zu verlassen.